„Es wird in Brandenburg neue Ruinen geben“

Vergangene Woche ist der langjährige brandenburgische Landeskonservator Detlef Karg in den Ruhestand verabschiedet worden. In einem Interview mit dem Tagesspiegel zieht er Bilanz seiner 21-jährigen Dienstzeit und beurteilt die Denkmalpolitik des Landes Brandenburg. Dieses steht nicht gerade gut da. Im deutschlandweiten Vergleich gibt das Bundesland am wenigsten Geld für die Rettung und Pflege seiner Denkmale aus. Die Konsequenzen für das Bauerbe der Mark liegen auf der Hand. Die Kulturlandschaft ist nach Auffassung Kargs insgesamt ist bedroht:

„Ernste Sorgen bereiten Dorfkirchen, Bauernhäuser, Ställe und Scheunen, frühere Fabrikhallen, manches Herrenhaus. Vieles konnte gerettet werden. Aber es sind immer noch viel zu viele Denkmale vom akuten Verfall bedroht.“

Problematisch für die Erhaltung des Bauerbes ist auch der anhaltende Bevölkerungsschwund in vielen Gegenden. Karg fordert daher neue Gesamtkonzepte für die ländlichen Räume:

„Dabei muss Denkmalpflege selbst auch umdenken, nicht mehr allein das Einzeldenkmal berücksichtigen, sondern seine Einbettung in die Umgebung, in den Ort, in die Kulturlandschaft. Wir müssen pragmatischer sein, uns in strukturelle und konzeptionelle Entwicklungen einbringen. Es geht um das große Thema von Umnutzungen.“

Ob der von Karg vorgeschlagene Denkmalfond, den es außer in Brandenburg bereits überall in Deutschland gibt, zu einer Entspannung der kritischen Lage beitragen kann?

Direkt zum Interview mit Detlef Karg im Tagesspiegel vom 01. 07.2012

Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandeburg zur Verabschiedung in den Ruhestand

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